Inspire-Therapie: Hypoglossus-Stimulator
Zungenschrittmacher statt CPAP-Maske
Schnarchen in Verbindung mit nächtlichen Atemaussetzern ist nicht harmlos, sondern bedarf der fachärztlichen Behandlung. An einer obstruktiven Schlafapnoe leiden etwa 3,7 Millionen Deutsche. Betroffen sind mehr Männer als Frauen. Neben der Standardtherapie – dem Tragen einer CPAP-Maske – gibt es ein neues innovatives Verfahren: die Implantation eines Zungenschrittmachers. Das St. Franziskus-Hospital ist eines der TOP-Zentren in Deutschland, das die Inspire-Therapiemit Einsetzen eines Hypoglossus-Stimulators anbietet. Mit dem Verfahren kann Patienten wirksam geholfen werden, die die Standardtherapie mit der CPAP-Maske nicht vertragen.
FOCUS-Topmediziner 2022 für Schlafchirurgie
Chefarzt Dr. Christoph Möckel wurde auch 2022 mit der Auszeichnung FOCUS-Topmediziner im Ranking des Magazins FOCUS Gesundheit gelistet. Die Empfehlungsliste wurde vom Institut FactField betreut. Eingang in die Bestenliste finden die Ergebenisse der Qualitätsberichte der Kliniken, Patientenrezensionen sowie Weiterempfehlungen von Fachärzten.

Schlafapnoe – Was ist das?
Bemerkbar macht sich eine Schlafapnoe mit Schnarchen und nächtlichen Atemaussetzern. Dies können viele kleine Aussetzer sein oder aber es sind seltene und dafür sehr lange Aussetzer. Was passiert bei einer obstruktiven Schlafapnoe: Während des Schlafs erschlafft die Zungenmuskulatur, durch das Zurückfallen der Zunge werden die oberen Atemwege verschlossen und die Atmung setzt aus. Jeder Atemstillstand führt zu Sauerstoffmangel im Gehirn und kurzem Aufwachen. Am Morgen fühlt sich der Betroffene wie gerädert, tagsüber schlapp und müde. Unbehandelt begünstigt Schlafapnoe Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Schlaganfall oder Herzinfarkt.
Diagnostik der Schlafapnoe im Schlaflabor
Die Ursachen der Schlafstörung sollten unbedingt abgeklärt werden. Schlafmediziner tun dies mit einer ambulanten nächtlichen Schlafmessung oder mit der stationären Polysomnografie in einem Schlaflabor. Das St. Franziskus-Hospital arbeitet eng mit dem Schlaflabor im St. Marien-Hospital in Köln zusammen. Die konservative Standardtherapie bei obstruktiver Schlafapnoe ist eine CPAP-Atemmaske. Diese muss der Patient konsequent und dauerhaft tragen. Die Maske hilft oft; aber längst nicht allen Patienten.Wenn die Maske nicht vertragen wird und beispielsweise nächtliche Panikattacken auslöst, kann eine schlafchirurgische Therapie helfen. Dazu schauen sich die erfahrenen Schlafchirurgen im St. Franziskus-Hospital die Anatomie im Rachen während einer Schlafendoskopie genau an. Wenn die Schlafapnoe an einer erschlafften Zunge liegt, kommt die Implantation eines Zungenschrittmachers (Hypoglossus-Stimulator) in Betracht. Die Inspire-Therapie wird von HNO-Chefarzt Dr. Christoph Möckel und seinem Team schon seit einigen Jahren erfolgreich durchgeführt.
Inspire-Therapie mit Zungenschrittmacher (Hypoglossus-Stimulator)
Das Therapie-System besteht aus einem Atemsensor und einer Stimulationselektrode, die von einem kleinen Generator betrieben wird. Es misst kontinuierlich den Atemrhythmus des Patienten im Schlaf und passt sich der natürlichen Atemfrequenz an. Bei der Einatmung wird die Zungenmuskulatur – genauer gesagt der Zungennerv (N. Hypoglossus) – durch eine Elektrode stimuliert. Dadurch wird verhindert, dass die Zunge im Schlaf erschlafft, zurückfällt und die Atemwege verschließt. So kann die Luft ungehindert in die Lunge strömen. Der Betroffene schaltet das Inspire-System mit einer Fernbedienung per Knopfdruck vor dem Zubettgehen ein und am Morgen nach dem Erwachen wieder aus. Atemaussetzer sowie weitere Symptome der obstruktiven Schlafapnoe, wie z. B. Schnarchen, treten nach der Behandlung dann seltener auf. Wenn die Voraussetzungen für die Implantation des Hypoglossus-Stimulators vorliegen, ist der Eingriff in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde als gesetzliche Kassenleistung möglich.

Individuelle Anpassung des Zungenschrittmachers
Sobald der Zungenschrittmacher vollständig eingeheilt ist, folgt die individuelle Therapieanpassung. In diesem Schritt aktiviert der behandelnde Arzt den Zungenschrittmacher mit Werten, die auf den Betroffenen abgestimmt sind, und gibt dem Patienten eine umfassende Einführung in die Bedienung des Inspire Systems. Danach kann der Patient den Zungenschrittmacher über eine Fernbedienung abends ein- und morgens wieder ausschalten, die Stimulation anpassen und sich langsam an das neue System gewöhnen. Die meisten Patienten benötigen ein paar Nächte, um sich an das System zu gewöhnen, bemerken dann nichts mehr von der Stimulation. Nach der Eingewöhnungsphase von rund drei Monaten wird das Inspire-System im Schlaflabor in einer Einstellungsnacht individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst und bei Bedarf nachjustiert. Mehr Informationen zur Inspire Therapie und Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie hier:

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