Eine Endoskopie wird meistens zu diagnostischen Zwecken durchgeführt. Die Innenschau in den menschlichen Körper ermöglichst jedoch auch immer mehr interventionelle Therapien. In der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie am St. Franziskus-Hospital kommt z. B. die Gastrozystische Drainage zum Einsatz.
Spezialisiert auf das Verfahren ist Oberarzt Dr. Markus Schaaf: „Behandeln können wir mit dieser Technik Patienten mit schwerer Pankreatitis, bei denen sich infektiöse Nekrosen gebildet haben.“ Wenn sich die Bauchspeicheldrüse durch Gallensteine oder Alkoholmissbrauch entzündet, kommt es in schweren Fällen zu abgestorbenem infektiösem Gewebe. Häufig geht dies mit einer lebensbedrohlichen Sepsis einher. Die Patienten kommen mit starken Schmerzen als Notfall oder mit
Einweisung vom Hausarzt direkt ins Krankenhaus.
Bei der Gastrozystischen Drainage nutzt der Gastroenterologe nun den Zugang über den Magen. Endoskopisch – also kontrolliert über Kameratechnik – wird unter Vollnarkose ein Stent vom Magen in die betroffenen Gewebeteile der Bauchspeicheldrüse gesetzt. „Im St. Franziskus-Hospital kommen Stents der neuesten Generation zum Einsatz“, erläutert Dr. Schaaf. Diese entfalten sich im Körper wie tulpenförmig im Pankreasgewebe und leiten das abgestorbene Material in den Magen ab.
Die Vorteile für den Patienten sind evident: Das Verfahren ist sehr sicher. Den Stent, der einige Zeit nach dem Eingriff wieder entfernt wird, spürt man in der Regel nicht. „Mit dieser komplikationsarmen Technik vermeiden wir riskante offene Operationen und können den Patienten auf schonende Weise helfen“, so Dr. Schaaf.