Diagnose Schilddrüsenkrebs
Exzellente Prognose nach dem Schock
Schilddrüsenkrebs ist selten, trifft aber vor allem jüngere Patienten. So wie Marius Buschmann, dem im April 2020 im St. Franziskus-Hospital die Schilddrüse entfernt wurde. Um anderen Betroffenen Mut zu machen, hat er seine Geschichte erzählt.
Anfangs war es nur ein Knubbel am Hals. Nie hätte sich Marius Buschmann träumen lassen, dass die kleine Schwellung bösartig sein könnte. Zum Glück hatten Familie, Hausarzt und HNO-Fachärztin richtig reagiert und auf eine schnelle Abklärung gedrängt. Nach einer Untersuchung beim HNO-Facharzt stellte sich der 32-Jährige im April 2020 in der HNO-Klinik am St. Franziskus-Hospital vor.
In einem kleinen Eingriff wurde zunächst eine Gewebeprobe entnommen und untersucht. Dann der Schock: Der veränderte Lymphknoten stellte sich als Metastase eines Schilddrüsenkarzinoms heraus. Diese Art von Krebs macht bei Männern nur 0,5 % aller Krebsarten (bei Frauen 1,5 %) aus, trifft aber gerade Patienten zwischen 30 und 50 Jahren. „Ich hätte nie mit einem solchen Ergebnis gerechnet“, erzählt Marius Buschmann. „Bis auf die Schwellung am Hals hatte ich nichts, ich hatte mich gut gefühlt und regelmäßig Sport getrieben.“

Gute Prognose bei rechtzeitiger Behandlung
Nach dem Befund der Gewebeentnahme stellte die HNO-Klinik sofort Kontakt zur Dr. Elmar Kleimann her. Der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie konnte den Patienten direkt weiterbehandeln. „Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt, die Behandlung wurde gut erklärt und ich konnte meine Fragen stellen“, blickt Marius Buschmann auf die Zeit nach der Diagnose zurück. Einfach war die Zeit nicht, noch dazu mitten in der Corona-Krise. Auftrieb gaben in dieser Zeit die Unterstützung der Familie und die gute Kommunikation mit den behandelnden Ärzten und dem supportiven Team. Ermutigend war sicher auch die sehr gute Prognose, die Dr. Kleimann geben konnte: „Wenn die Operation rechtzeitig und gut ausgeführt wird, können die Patienten ihr Leben fast ohne Einschränkungen weiterführen“
Sichere Tumorentfernung von Schilddrüse und Lymphknoten
Die Entfernung von Schilddrüse und Lymphknoten haben Chirurgen der Allgemein- und Viszeralchirurgie und der Hals-Kopf-Tumorchirurgie gemeinsam ausgeführt. „Entscheidend bei diesem Eingriff ist, dass überaus vorsichtig gearbeitet wird“, erläutert Dr. Elmar Kleimann. „Der Stimmbandnerv und die Nebenschilddrüsen, die hinter der Schilddrüse liegen, müssen bei dem Eingriff unbedingt intakt bleiben.“ Zum technischen Instrument der OP gehören Lupenbrille und Neuromonitor, mit dem die Aktivität des Stimmbandnervs kontrolliert wird. Im zweiten Teil der Operation tritt dann ein Chirurg der HNO-Klinik zur Entfernung der weiter entfernten Lymphknoten (sogenannte Neck dissection) hinzu. Dank der Zusammenarbeit beider Kliniken erfolgt also die Versorgung von Patienten wie Marius Buschmann unter einem Dach. Die weitere Therapie wird auf einer gemeinsamen Tumorkonferenz besprochen.
Mit Nachsorge kaum Einschränkungen im Alltag
Für Marius Buschmann folgten eine Radiojodtherapie und eine ambulante Nachsorge. „Die größte Veränderung ist, dass ich ohne Schilddrüse täglich Tabletten zum Ersatz des Schilddrüsenhormons nehmen muss. Aber damit lässt sich gut leben, inzwischen bin ich ganz gut eingestellt“, berichtet Buschmann, der anderen Betroffenen Mut machen will. „Beim Googeln im Netz findet man gar nicht so viel über Schilddrüsenkrebs.“ Umso hilfreicher, dass seine Geschichte anderen Patienten Mut machen kann.